Intro

Neben Routendateien und Links welche am Ende des Berichtes stehen, sollte der geneigte Leser zum Anzeigen der Datei - LInks Google Earth installiert haben. So - nun kann es los gehen!

Nach sechs Jahren Pause ergab sich die Chance wieder Norwegen einen Besuch abzustatten. Da unser Nachwuchs bis dato nicht fernreisetauglich ist, die Damen aber anderweitig eine mehrwöchige Erholung planten, wollte ich nicht allein zu Hause sitzen:).

 

Vorbereitungen

Im Frühjahr spendierte ich dem Mopped neben einer Durchsicht, neuer Batterie, Navi, Kettensatz, Bremsbeläge hinten und Bowdenzüge auch einen neuen Tankrucksack und ein Gepäckrolle. Auch orderte ich ein neues Zelt welches (neben einem größeren für meine Damen) schon mal im Vorfeld auf einem Campingurlaub auf Usedom erprobt wurde. Leider gibt es für so eine Unternehmung keinen Sonderurlaub. Ich plante 14 Tage ein von denen elf zur effektiven Nutzung übrig blieben. Kurz vor Antritt bekam die Twin noch neue Heidenau - K60 - Stollen.

Wohin sollte es eigentlich gehen? Von Anfang an war für mich klar, dass Fjordnorwegen das Kernziel ist und andere Stationen nachrangig betrachtet werden. So sind die anderen Übernachtungen Mittel zum Zweck bzw. gewollte Zwischenziele. Als zentrales Basislager habe ich den Punkt auf Andalsnes gesetzt.  Nun musste gemessen und gerechnet werden wieviele Zwischenstationen und damit Tage mit den jeweiligen Kilometer(die auch bei schlechtem Wetter möglich sind) nötig sind. Im Ergebnis muss bewertet werden ob die verbleibenen Tage für das gewählte Basiscamp ausreichend sind.

Für alle die noch nicht in Norwegen waren: 500km und mehr sind unrealistisch oder haben mit Fahrspaß nichts mehr gemein. Auf Grund von Straßenverhältnissen und hier meine ich nicht die Geschwindigkeitsbegrenzungen, sondern wegen des plötzlichen:) grandiosen Ausblickes anhalten, Fährüberfahrten und Kurven:))), zieht sich so ein Tag in die Länge.

Ich habe nichts vorgebucht sondern nur ausgesucht! Das hat teilweise negative Auswirkungen auf das Budget aber auch positive Aspekte, wie zum Beispiel dass man völlig flexibel bleibt. Als für mich dann alles klar war, fragte ich noch ein, zwei Bekannte ob sie auch Interesse an besagter Reise hätten. Die Lust war vorhanden - die Zeit leider nicht.

Weil ich befürchtete dass Langeweile (vor allem Abends) aufkommen könnte, kaufte ich mir im Vorfeld noch ein Fachbuch zum nicht verblöden - ich habe nicht eine Seite aufgeschlagen! Ergo: ich war allumfänglich beschäftigt!

Kommunikation: Mein Provider bietet das sogenannte “Reiseversprechen” an. Das greift wenn sich das Handy in ein fremdes Netz einbucht. Hier sind 50 SMS, 50 Gesprächsminuten und 50MB Daten für 3€ pro Tag zu haben. Das ist aus meiner Sicht ein faires und ausreichendes Angebot. Neben den Gesprächen mit den Lieben kann man auch bei spiegelonline.de die Tagesnachrichten lesen.

Sonstiges: Es ist sehr empfehlenswert eine Kreditkarte (mit PIN) dabei zu haben. Zum einen werden in Skandinavien auch Brötchen mit dieser bezahlt, EC - Karten sind bei Weitem nicht so bekannt und es gab schon bei früheren Touren das Problem am Sonntag Vormittag an einer unbesetzten Tankstelle tanken zu müssen! Hierzu benötigt man zwangsweise die PIN an der Automatiksäule! Zu guter letzt ist die konsequente Nutzung dieser einer nachträglichen Aufarbeitung der Reise sehr nützlich.

14.08.2013P1020044

Um 6:15 Uhr ging es los.

 Nach dem volltanken in Samtens (auf Rügen) wird das erste Zwischenziel: Fährhafen Sassnitz erreicht.  Und hier wurde es schon mal unerwartet teuer. Obwohl die Werbekarten der Stena Line an den Brötchentüten zuvor 33€ für die Fahrt mit fünf Personen + Auto? die Route beworben hatten, musste ich unterhalb der Woche 128€ für das Mopped und mich blechen. Nein - ich bekam keine Kabine und keine Nahrungsmittel gereicht! Auch gab es keine Spanngurte sondern nur ein paar Leinen um das Mopped fixieren zu können.

Die Fähre war nach meinem Empfinden für eine Mittwoch morgen sehr voll und so hatte ich nicht viel Auswahl für ein gutes Plätzchen. Dafür war es eine ruhige Überfahrt. In Trelleborg (Schweden) nach vier Stunden Fahrt angekommen (ca. 11:45 Uhr) gab es nach kurzer Fahrt die zweite negative Überraschung. Ein wichtiger Grund bei der Reiseplanung flexibel zu bleiben war taggenau die Wetternachrichten zu beobachten - und zwar für die gesamte Tour! Die folgenden Geschehnisse wurde von keinem Portal prophezeit.

Erst gab es kurze heftige Schauer. Dann wurde die Wetterlage intensiver. Die Umgebung wurP1020045de vom Hagel winterlich weiß, die Autobahn war streckenweise überschwemmt. Damit ging auch die Temperatur in den Keller. Mich überholende Autos kamen ins schlingern. GOTT sei Dank, dass ich mir die K60 aufziehen lassen habe! Meine Hose (ist schon positiv in Norwegen getestet worden) mit ihrer Polo - Membran nässte im Schritt massiv durch - das Kondom habe ich aus Platzgründen zu Hause gelassen. So kam es wie es kam. Das Wasser lief die Hosenbeine hinunter in die Gore Tex - Stiefel und verblieb dort. Ich hatte keine Lust mehr!! Irgendwann fuhr ich ab zum Tanken und aufwärmen / trocknen. Hier blieb ich eine gefühlte Ewigkeik - der Regen hörte nicht auf. Wie gut muss es Menschen gehen die keine Ziele haben?

Zirka fünfzig Kilometer vor Göteborg kam die Sonne unerwartet aber ersehnt zurück und blieb für den Rest des Tages präsent.:). So machte das reisen wieder Spaß und die Sachen konnten im Fahrtwind trocknen. An der Grenze zu Norwegen wurden alle Reisenden umgeleitet um sie kontrollieren zu können. So was kannte ich bisher von den Norwegern nicht.

Bisher fuhr ich ausschließlich auf der E6 gen Norden. Höhe Moss bog ich zur genannten Stadt ab und fuhr zu dem vorher ausgesuchten Campingplatz der direkt am Oslofjord liegt. Hurra - nach 631km, knapp 13 h unterwegs, dreimal tanken und gegen 19:00 Uhr bin ich in guter Lage, wieder abgetrocknet auf einem wirklich gepflegten Platz gelandet! P1020048Ich bin angekommen!!

Aus hygenischen Gründen  gab es automatische Türen zum Sanitärtrakt als auch einen Nachlass wenn man ADAC - Mitglied ist.

15.08.2013

Der zweite Anreisetag bricht an. Es werden bei bestem Wetter, so um die 20 Grad, knapp 530km mit drei Tankstopps zu bewältigen sein (die Doppelungen am Anfang der Routendarstellung sind nicht gewollt und damit falsch - das Garmin baut hier offensichtlich Mist).

Wie schon erwähnt wird es ein wunderschöner Tag  - die Fahrt um Oslo bis Lillehammer ist aber anstrengend. Relativ öde Gegend und jede Menge nervtötende Baustellen prägen den ersten Tagesabschnitt. Die Norweger sind bestrebt alle schönen Straßen konsequent zu begradigen und damit auch zu verbreitern. Die tlw. grandiosen Tunnel sind Mittel zum Zweck. Ob man in 20 Jahren noch eine schöne Straße für Hoch - Runter - Links - Rechts - Kombinationen findet?

Bis Dombas blieb ich immer schön auf der E6 um hier auf die E136, der  “Zielgeraden” ab zu biegen.

Trollveggen

Trollveggen

Mandalcamping1

Mandalcamping1

Mandalcamping2

Mandalcamping2

Route15_08_13

Route15_08_13

Am Trollveggen - Parkplatz musste ich noch einmal anhalten und die Temperatur festhalten. Da das hier eine Schlucht mit fast 1800m senkrechten Wänden ist, kann man das Gesehene schlecht in Bildern festhalten - sehr beeindruckend. Neben einen Haltepunkt der Bahn befindet sich auch ein ausgewachsener Souvenir - Shop hier.

Gegen 18:00 Uhr erreichte ich nun das Basiscamp für die nächsten Tage. Dies ist landschaftlich schöner, dafür gleich an der E136, teurer und rustikaler ausgestattet (aber nicht dreckig). Im Ort gibt es einen Supermarkt, Bäcker und eine Tankstelle.

 

16.08.2013

Nach dem ich nun mein primäres Ziel erreicht habe, bin ich am Morgen erst mal zum Bäcker um Brötchen (Rundstücke) und Kaffee zu holen. Einer der Alukoffer wird zum Tisch und wie ihr bemerkt haben werdet, habe ich auch einen 10€ - Campingstuhl dabei, welcher prima auf der gesamten Tour durchhielt.

So gestärkt kann es nur ein schöner Tag werden! Ziel sollte es sein, von Eickesdalen nach Sunndal durch die “einzigartige Gebirgslandschaft ”zu cruisen. So zumindest habe ich es einem im Vorfeld gelesenen Werbebroschüre entnommen. Hier wurde auch der mit rund 500m Höhe größte Wasserfall Europas angepriesen. In Eickesdalen angekommen ( Tagestour) hatte ich die Wahl zwischen Privatstraße und einem schmalen Schotterweg. Der war schon am Anfang so beschaffen, dass ich Angst bekam, wenn nötig auf ihm mit meiner Africa Twin wenden zu müssen. Also fuhr ich ein wenig enttäuscht wieder zurück. Allerdings hatte ich schon bei der Reiseplanung so meine Bedenken, da Google Earth, als auch das Navi die Straße nicht kannte.

So machte ich hier Mittag und bekam für ca. 8€ einen Kaffee und ein halbes Käsebrötchen. Dann sagte ich mir, um den den Tag nicht unter “Verlust” verbuchen zu müssen, fahr weiter nach Molde. Auf dem Weg dahin fing es ab 14:45Uhr an zu regnen. Molde selbst ist eine quellige Stadt. Hier findet jedes Jahr ein weltberühmtes? (so schreibt man) Jazzfestival statt.

So wurde es, trotz Regen, noch eine schöne, ca. 325km lange Tour. Nach meinem Abendbrot, um ca. 20:00 Uhr fing es wieder an zu regnen. Und hier muss ich ein paar Worte zu meinem gewählten Zelt kundtun. Ich suchte nach einer geräumigen, bezahlbaren und stabilen Unterkunft. Mir sagte ein Dreipersonenzelt, das Kashgar III von Salewa mit Alugestänge und relativ kleinen Packmaß zu. Dieses besitzt auch ein kleines Vorzelt, in welchem man sich bei unschönem Wetter aufhalten kann. Einziger NachtIeil ist, dass man erst das Innenzelt aufbauen muss (bei Regen ist diese schon nass bevor die Haut darüber kommt).Diesen Fall hatte ich allerdings nicht wirklich.

17.08.2013 (Sonnabend)

Nach einer regenreichen Nacht sollte es ein sonniger und warmer (um die 20 Grad) Tag werden:).

Erst einmal bin ich zum Bäcker gelaufen um mich für die heutigen Aufgaben zu stärken. Ziel ist es der Atlantikstraße und Kristiansund einen Besuch abzustatten. Es liegen 422km und ca. 9 Stunden vor mir.

Vom Zeltplatz gestartet ging die wilde Fahrt auf der davor verlaufenden E136 bis Vestnes um hier die Fähre (65NKr.) nach Molde zu besteigen. Hier entstanden die ersten beiden nebenstehenden Bilder.

In Molde angekommen ging es weiter auf der 64 in Richtung Atlantikstraße. Hier angekommen muss man sich ein wenig Zeit nehmen um ein wenig herumlaufen zu können damit man alles auf die Linse bekommt. Dazu ist mehr als ein Stop nötig. Leider ist die Straße enttäuschend kurz. Vor vielen Jahren war ich einmal nördlich von Haugesund, auf der Insel Bömlo unterwegs. Ich meine das dortige Fahrerlebnis (auf der RV18)war berauschender.

Aber was solls - die Sonne lacht und hässlich ist anders. Weil noch so viel Tag übrig war und ich plötzlich das Hinweisschild Stavkirk sah, folgte ich der Straße und machte noch ein bisschen auf Geschichte. Die Stabkirche selbst sah nach den vielen Umbauten wie eine normale Holzkirche aus.  Interessanter ist das Areal bzw. die Funde die man dort machte. Kenner wiesen nach, dass auch vor 4000 Jahren hier “Wickinger” wohnten. Heute stehen zwei Holzkirchen nebeneinander.

Zurück auf der Hauptspur in Richtung Kristiansund gab es nach ein paar netten Links- / Rechts - Kombinationen wieder Grund zum anhalten und staunen um die vorgelagerte Felsen - Inselwelt zu bestaunen. Anschließend waren auch für die Mopped - Fahrer ein Mautbeitrag zu zahlen und ab ging die Fahrt hindurch einem “Tiefseetunnel” ohne zu wissen wie tief es eigentlich ging, zur Stadtgrenze von Kristiansand.  Um hier das Stadtzentrum zu finden, benötigte ich mehrere Anläufe. Hier angekommen ist festzustellen, dass dies ein sehr schönes Plätzchen ist. Wenn ich in Begleitung gewesen wäre, wäre ein Bummel in den Geschäftszeilen Pflicht gewesen. So habe ich nur ein paar Fotos gemacht und bin dann weiter gefahren.

18.08.2013 Sonntag

 

 

 

 

 

 

Nach einer ruhigen Nacht wurde es sehr schnell warm. Nach dem Frühstück war es  schon 23,5 Grad warm. Woher ich das weiß? Ich hatte eine kleine, wetterfeste Wetterstation dabei die ich sonnengeschützt am Mopped befestigte. Nach dem Frühstück ging es wie jeder Tag so um 9:15 Uh auf Tour .Heutiges Ziel  - obwohl ich schon vor Jahren einmal dort war - ist Alesund

Der heutige Ausflug, und damit der letzte vom Basecamp, sollte 264km lang sein. Schon gut eine Stunde später fing es an mit dem Regen:(. Während der Fahrt, anfangs auf der selben Route wie tags zuvor, kann mann massive Bauarbeiten beobachten, welche eine Begradigung der Strasse durch Tunnelbau beabsichtigen. Auch sieht man Fährhäfen die nicht mehr in Betrieb sind. Ich glaube zukünftig muss man Angst haben keine schöne Straßen mehr vorzufinden. Weil - und das konnte ich mehrfach beobachten - die alte Wegeführung gesperrt oder max. noch für den Fahrradtouristen freigegeben wird.

In Alesund muss man als erstes den Utsikspunkt  ansteuern. Hier hat mein einen fantastischen Blick über die Stadt und Umgebung. Nicht umsonst sind neben den deutschen Flackbunkern auch ein späteres Ausfluglokal hinzu gekommen. Letzteres war aber wegen einer geschlossenen Gesellschaft nicht nutzbar:( Vor acht Jahren bin ich schonmals hiergewesen und alles sah gepflegter aus. Nichts desto trotz sind mit Hilfe der Zoom - Objektive viele Entdeckungen zu machen.So lag neben einem AIDA - Schiff auch eine ausgewachsene Yacht (Platz 10 der größten, privaten Schiffe) der saudischen Familie im Hafen. Neben der Innenstadt gibt es eine Menge von vorgelagerten Inseln zu bestaunen, die teilweise mittels Tunnel miteinander verbunden sind.

Im Anschluss fuhr ich in die Innenstadt um mich in`s “Gewühl” zu werfen. So etwas totes habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Außer ein paar versprengte Touris war die Stadt menschenleer. Gut es war Sonntag. Da die Nässe von oben zunahm setzte ich mich neben dem I - Punkt in einen Imbiss und genoss eine Pölse nebst Kaffee.

Da der Regen nicht aufhörte setzte ich mich wieder in Bewegung. Neben einem Tankstopp war das nächste Ziel die Fähre über den Storefjord. Im Nachgang quert man in Richtung Stranda ein Sommerski - Gebiet. Leider - wie jetzt schon mehrfach erwähnt ist alles ein wenig verregnet. Darum halte ich nicht an und fahre weiter zur nächsten Fährstation nach Stranda.. Hier angekommen ist festzustellen dass die Fähre gerade abgefahren ist und eine Stunde Zeit für Bilder, Telefonate und SMSen bleibt.

Trollstigen1

Trollstigen1

Trollstigen2

Trollstigen2

Andalsnes_Hafen

Andalsnes_Hafen

Nach wiederholter Querung des Storfjords fuhr ich weiter in Richtung Valldall. Hier war zwar ein Supermarkt offen - Bier bekam ich trotzdem nicht. Dieses schöne Fleckchen Erde kenne ich schon aus der Vergangenheit - -hier wohnt ein Bekannter von der Insel Rügen. Ich hatte aber keine Muße mich hier anzukündigen und fuhr weiter in Richtung Trollstigen. Nach einer mir bekannten schönen Streckenführung auf dem Pass angekommem, stellte ich fest dass hier touristisch in den letzten Jahren viel passiert ist. Neben den Trollstigen selbst ist viel unternommen worden die Besucherströme in Shops auszubeuten und durch Freiluftbrücken zu begeistern. Leider bleibt immer die Ursprünglichkeit mehr oder weniger auf der Strecke.

Aber was soll`s - hinunter geht`s die 900 Höhenmeter in Richtung Andalsnes und das Wetter ist plötzlich auch wieder besser. Am Hafen gönnte ich mir noch ein lecker Eis und Kaffee . Und zehn Kilometer weiter war ich schon wieder zu “Hause”.

19.08.2013 Montag

Der Tag lässt sich folgendermaßen zusammenfassen. Gemäß “German next Topmodel” kann gesagt werden: Leider habe ich heute kein Bild für euch - aber der Reihe nach.

Heute muss ich den hiesigen Standort verlassen und möchte Bergen erreichen. Leider regnete es schon beim aufstehen. Ich ging erst einmal zur Tankstelle rüber um Kaffee zu holen (auf dem Campingplatz gab es keine Versorgung) und machte mir unter dem schützendem Dach einer Sitzgruppe Frühstück. Da ich im Anschluss mein Hab und Gut alles hierher verfrachten musste um es einigermaßen trocken verstauen zu können, verzögerte sich die Abfahrt. Ich zahlte für die vier Übernachtungen knapp 63€ (+ Duschen) und los ging es so gegen 10:15Uhr.

Es sollten heute 465km zusammen kommen. Wie auf der Routendarstellung ersichtlich musste ich schon bald nach der Abfahrt umkehren. Die angedachte Straße entpuppte sich plötzlich zu einem feuchten Waldweg. So folgte ich den Hauptstraßen und damit der längeren Wegeführung. Um nach Stranda überzusetzen verbrachte ich eine Stunde ungeschützt wartend im Regen:(. Das nächste Etappenziel war Nordfjordeid über die 60 und 15. Hier gab es Benzin für`s Mopped,  Pölse und Kaffee für mich. Gegenüber der Tanke standen und fuhren eine nicht geahnte Menge von Schulbussen - heute ist in Norge Schulbeginn. Weiter ging es zur Fähre über den Nordfjord. Auch hier dauerte die Wartezeit eine gefühlte Ewigkeit. Weiter südlich im Valte - Tal?, welches sehr eindrucksvoll ist, kam zum Regen noch ein scharfer Wind hinzu der meine Fuhre hin und her wedeln ließ. Ich schaute mehr in den Himmel als auf die Straße um die dunklen Wolkenverbände zu interpretieren  Je näher man dem Sognefjord kam je größer wurden auch die Nässepausen -  UND - die Kleidung hielt durch!. Hier erwischte ich glücklicherweise gerade noch so die Fähre. Ich wollte eigentlich jetzt schon am Ziel sein. Da aber die 50km/h - Zonen zunahmen zog sich die Fahrt vor Bergen weiter in die Länge. Ca. 10km vor dem Ziel kam mein Kumpel mit seiner XT entgegen. Er wollte mich “im Norden” besuchen aber die Kombination aus Zeit und Entfernung ließ das nicht zu. So haben wir uns heute in seinem “Ferienhaus” auf der Insel Östra verabredet. Hier um ca. 20:30Uhr angekommen gab es lecker Lachs unter Gemüse aus dem Backofen und anschließend Weinchen auf der Terasse direkt am Wasser:))).

Und ich konnte wieder einmal in einem richtigen Bett schlafen! Auf meiner ansonsten tollen Luftmatratze (kleines Packmaß und immer warm) schlief ich ausnahmslos schlecht.

 

20.08.2013 Dienstag

Nach dem Frühstück hieß es schon wieder Abschied nehmen. Zwar sagte der Wetterbericht, dass ab 10:00Uhr die Wolkendecke aufreißen sollte, dem war aber nicht so. Wir verließen gemeinsam die Insel und  befuhren anschließend die E16 in entgegengesetzter Richtung. Ich wollte heute den Lysefjord (Region Stavanger) erreichen.

Es lag eine Strecke von 378km vor mir und es regnete schon am Morgen:(. Glücklicherweise gab es erst einmal mehr Tunnel-  als offene Abschnitte.

In Dale legte ich einen Zwischenstopp beim gleichnamigen Hersteller von hochpreisigen Textilien ein um im Werksverkauf ein Schnäppchen zu ergattern. Ich hatte keine “Lust”.

In Voss, einer der! Wintersportorte in Norwegen, bekam die Twin Nachschub ich ich die obligatorische Pölse nebst Kaffee.Hier bog ich dann auf die 13 in Richtung Hardangerfjord ab. Und jetzt kommt das Tages - Highlight! Am 17.08.2013 haben die Norweger für Unmengen von Geld eine Brücke, deren Spannweiten die der Golden Bridge bei San Francisco in den Schatten stellt, über den Hardanger gebaut und in Betrieb genommen. Nach x-km durch einen Bestandstunnel öffnet sich dieser zu einem lichtdurchfluteten Dom  mit eingebauten Kreisverkehr. Nahtlos kommt man auf die Brücke um im Anschluss wiederum in einem solchen getunnelten Kreisverkehr zu gelangen. Leider kann  ich mangels geeigneten Fotoshooting - Platz kein Bild beisteuern. Weiter ging es über Kinsarvik nach Odda. Die vormals triste Industriestadt beginnt sich zu mausern und wie bei früheren Reisen auch gab es Nachschub für die Beteiligten. Weiter der 13 folgend gibt es für das geneigte Volk die Möglichkeit neben Wasserfälle zu bestaunen auch von Gletscher zu beklimmen. Und es wurde sonnig!

Südlich der Straßenkreuzung in Richtung Haugesund (E134) erhielt ich bergauf im Rückspiegel einen grandiosen Blick auf das Tal mit Odda und Fjord. Das ich hier nicht einfach angehalten habe, ärgert mich im Nachhinein. Bei früheren Reisen war hier immer “Dicke Suppe”. Die hier befahrene Reichsstraße 13 ist bei schönem Wetter für alle ein absolutes Muss, da man hier Norwegen wunderbar erfahren kann! Weiter gings auf genannter Straße über Sand zur Josenfjord - Querung. Die Fähre nahm den langen Weg über eine vorgelagerten Insel. Irgendwann in Tau angekommen gab es wieder Futter für Mensch und Maschine. Neben den nötigen Besuch eines Supermarktes erprobte ich auch gleich dessen türkischen Imbiss. Fast am vermeintlichen Ziel angekommen fand ich es einfach nicht  Den Campingplatz direkt am Wasser schien es auch für mein Garmin nicht mehr zu geben:(. So fuhr ich weiter zum Preikestolencamping. Dieser Commerz - Platz, die Nacht kostet 28€,  war gut besucht und nur von der Rezeption in weiter Ferne H2O zu sehen. Der Sanitärbereich war völlig überlastet. Nach kurzer Suche fand ich ein annehmbares Wiesengrundstück. Der hiesige Vorteil lag auf das Vorhandensein von Gleichgesinnten. Will sagen - den Abend verbrachte ich dummquatschend mit Bikern.

21.08.2013

Nach dem Aufstehen und zum Frühstück bin ich zum Reception - Gebäude um Kaffee zu holen. Ich will ja nicht über die Preise in Norge meckern, hier aber wollte man für einen Kleinen 44NKr. ( ca. 5,40€) haben! Darum wurde es nur ein Kleiner:(. Zum Vergleich - an der Tanke wurde, wenn überhaupt, die Hälfte für einen Großen verlangt!

Einer der gestrigen Gesprächspartner wollte meiner heutigen Route folgen.  Auch andere hatten Lysebotn als Ziel - wollten anschließend aber noch weiter. Auf Grund der nur 150 zu fahrenden Kilometer konnten wir es geruhsam angehen lassen.

Das schöne Wetter sollte uns den ganzen Tag begleiten. Na gut  - am Nachmittag war es auch bedeckt.

Vom Campingplatz ging es zurück zur 13 in Richtung Süden, über die Brücke die den Lysefjord querte - ups verkehrt. Als wieder zurück, nach Oanes. Hier war die Fähre nach Lauvik für 46 NKr.-  (5,80€)  zu nehmen. Weiter ging es auf der 508 und 45. Nach schöner Tour am Adlerhorst angekommen wollte man Parkgebühren abkassieren - wir machten einen Bogen um den Eintreiber:).

Neben der hier gebotenen Aussicht kam jetzt das Tages- Highlight! Siebenundzwanzig Spitzkehren gilt es bis zum Tal zu nehmen! Herrrlich! Und zum Schluss noch ein einspuriger Tunnel mit Schafen und 180 Gradkurve. 

 

 

 

 

 

 

Neben dem Hafen (Zentrum?) liegt der Campingplatz. Auf Grund seiner Umgebung und Aussicht inkl. Schattenspiel gehört er als Sehenswürdigkeit einfach dazu. Ja - er ist mit ca. 28€ (plus Duschmarken) kein Schnäppchen, die sanitären Einrichtungen lassen einen längeren Urlaub hier nicht zu und zum Einkaufen gibt es im Ort keine Möglichkeit. ABER..... in dieses Tal kommen wegen der Straßenverhältnisse keine Reisebusse und nur wenige Wohnmobile. Meines Wissens ist hier der einzige legitime Platz in Europa an dem man Base - Jumpen kann. Abends konnte man das Schauspiel genießen:).

Nach dem Zeltaufbau wollte meine Begleitung noch den Kjerag erklimmen. Ich war vor Jahren schon mal dort und da ich mich an die Anstrengungen erinnern konnte, hatte ich keine Lust. Gerne fuhr ich aber die Strecke zum “Basecamp” hinauf. Hier wollte ich noch ein Eis und Kaffee genießen.Um es vorweg zu nehmen. Ich bekam das Gewünschte. Allerdings hat der Adlerhorst schon bessere Tage erlebt. Teile waren gesperrt ,das Restaurant konnte mann als solches nicht mehr bezeichnen - außer das von mir gewünschte hatten sie auch nichts. Ich fuhr die Traumstraße (wurde ursprünglich zur Erbauung eines Wasserkraftwerkes errichtet) wieder herunter und schrieb noch ein paar MMS - Karten und genoss den Ausblick. 

 

Nun soll es im weiteren Verlauf auf der RV70 weiter gehen. Auch hier gab es wieder einen Tunnel unterhalb des Meeresspiegels zu queren. Ich kann mich erinnern, dass in einem Tunnel nördlich von Stavanger dem interessierten Fahrer beispielsweise -165m angezeigt worden sind. Für ein ähnliches Statement währe ich sehr dankbar gewesen.

Irgendwo, in einer kleinen Ortschaft mit Tankstelle machte ich Pause. Da man mich nicht verstand, dass ich eine Pölse(Wurst im Brötchen) möchte, trank ich zumindest einen Kaffee und aß ein paar Kekse. Entspannt ging es weiter Hier entstand das Foto “am Langfjord”. Irgendwie sah es hier ei wenig südländisch aus. Fast plötzlich und unerwartet, nach einer Tunneldurchfahrt, befindet sich man in schöner Umgebung in einem Industrieort - Sunndalsöra. Heute - auf einem Samstag war es fast menschenleer. Hier bekam ich meine Pölse und Kaffe . Nach ein paar Fotostops ging es weiter auf der 62, 660 und 64 in Richtung Basecamp. Da ich in irgendenen Flyer etwas von einer Stabkirche Hödven gelesen hatte, bog ich zwischendurch auf eine Halbinsel ab, welche quasi gegenüber meines Campingplatzes lag. Nach nicht wirklich intensiver Suche brach ich den Vorgang ab und fuhr weiter nach Andalsnes. Im Supermarkt wollte ich neben ein paar Sachen für das Abendbrot und Frühstück auch noch ein Sixpack kaufen. Man teilte mir an der Kasse mit, dass man nach 18:00 kein Bier mehr bekäme. Das kannte ich so bisher nicht:(.

So darf ich hier noch ein paar Worte zu meinem Wohnwagen - Nachbarn verschwenden.  Nicht nur das er mir mit dem entsprechenden Getränk ausgeholfenen hat  - er war auch sehr redsehlig. So zeigte mir der Berliner neben dem Fahrzeugschein auch seinen Ford SUV (was auch immer). Dieser sollte nachweislich von Phil Collins stammen!

Kjerag01

 

Kjerag02

 

Lysebotn_Zeltplatz

 

22.08.2013
 

Heute bricht der letzte Tag in Norge an:((((. Alle wesentlichen Ziele wurden erreicht. Im Schatten der Felswand und somit nur 12 Grad wurde gefrühstückt. Ich hatte noch ein halbes Brötchen vom Vortag, Kaffee gab es für 32 NKr.. Das taunasse Zelt wurde verstaut, die tags zuvor “geduschten” T - Shirts wurden an den Rucksack gebunden (ich hatte mich wohl irgendwie verkalkuliert) und es ging auf der nahezu selben Strecke zurück - jetzt nach Stavanger.

Unterwegs entstand auf dem zu querenden Fjell unten gezeigtes Foto. Hier stört leider nur die Überlandleitung. Mit gut 900m über Null ist

Später im Zentrum von Stavangers liegenden Hafen nach zäh fließenden Verkehr angekommen, wurde mir mitgeteilt, dass die Fähren jetzt im 15km - entfernten Tanager ablegen. Hier bin ich zuvor schon vorbeigefahren! Also habe ich mich wieder aus der Stadt hinausgequält. Das Terminal ist modern aber fast völlig menschenleer. Im Büro von30€. Danach bin ich voll bepackt wieder in`s Zentrum, bei hochsommerlichen Temperaturen, gefahren um ein Mitbringsel zu ergattern. Dies ist mir leider nicht geglückt. So ist resultierend zu vermerken: So viel schönes Wetter u).

Nach jede Menge gelaufe und einem Softeis später habe ich mich wieder auf den Weg durch den Stau zurück zum neuen Fährhafen gemacht, um mich in die Reihe der doch zahlreichen Mitfahrer einzureihen. Nachdem ich an Bord war bin ich gleich duschen gegangen, weil ich mir nicht vorstellen konnte die Kabine für mich behalten zu dürfen. Es kam niemand mehr dazu!

 

23.08.13

Bei bestem Wetter und mit leichter Verspätung machte ich mich auf dem Weg zu meiner Schwester, nach Schleswig Holstein. In drei Stunden könnte ohne Tankstopp Dänemark Geschichte sein. Da ich unerlaubterweise 160 km/h und mehr fuhr stieg leider auch überproportional der Spritverbrauch. Als ich mitbekam, dass 10l durch die Vergaser ronnen, drosselte ich meine Geschwindigkeit. Trotzdem machte die Fahrt fast Spaß, da ich ein so schönes Wetter hier noch nie hatte (Kein Wald, keine Berge -> öde!).

Nach fünf Stunden und ca. 490km hatte ich das Anwesen meiner Schwester gegen 12:00 Uhr erreicht. Hier breitete ich das nasse Zelt zum trocknen aus und ließ die Sonne auf uns scheinen:).

24.08.13
Heute ist der letzte Abschnitt mit 227km zu nehmen. Dies stellt bei bestem Wetter aber keine Hürde dar.

Nach einem Zwischenstopp bei meinen Damen in Kühlungsborn erreichte ich um 16:05 Uhr das heimatliche Grundstück.

 

Was

Wieviel

Bemerkung

Kosten

ca. 1150€

für Essen, Trinken (auch für`s Mopped), Unterkunft, Fähren; keine Vorbereitungskosten ( Zelt, Navi, Reifen, ...)!

Streckenlänge

4072 km

gemäß Kilometerzähler; 4116km nach Navi (inkl. gemessener Inlandsfähren)

Sprit

244 Liter

ergibt 5,95l/km

Dauer

11 Tage

 

Zusammenfassung:

P1020121

Norge2013